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Nextcloud AIO hinter Reverse Proxy (NPM) installieren

Die Installation von Nextcloud AIO (All-in-One) hinter einem Reverse Proxy ist eine hervorragende Möglichkeit, eine sichere, leistungsstarke und zentralisierte Cloud-Lösung zu erstellen. Mit einem Reverse Proxy kannst du SSL-Zertifikate verwalten, mehrere Dienste auf demselben Server betreiben und deine Infrastruktur optimieren. Diese Anleitung führt dich Schritt für Schritt durch den Prozess.

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Was ist Nextcloud AIO?

Nextcloud AIO ist ein offizielles Projekt von Nextcloud, das entwickelt wurde, um die Bereitstellung von Nextcloud für private und geschäftliche Anwender zu erleichtern. Anstatt jede Komponente manuell zu installieren und zu konfigurieren, wird ein Docker-Container-Setup bereitgestellt, das alle wichtigen Dienste integriert.

Installation:

  • Es wird ein Haupt-Docker-Container gestartet, der als Kontrollinstanz dient.
  • Ein einfacher Einzeiler im Terminal (docker run ...) richtet den gesamten Prozess ein.

Container-Architektur:

  • Haupt-Container: Dieser verwaltet die Konfiguration und sorgt für die Kommunikation zwischen den anderen Containern.
  • Datenbank-Container: Für die Speicherung von Benutzer- und Dateimetadaten (z. B. MariaDB oder PostgreSQL).
  • Webserver-Container: Dieser läuft mit einem optimierten Nginx oder Apache Webserver.
  • Redis-Container: Für Caching und Performance-Optimierung.
  • Backup-Container: Für automatische Backups der Nextcloud-Instanz.

Zentrale Verwaltung:

  • Über ein Dashboard (in der Weboberfläche integriert) können Administratoren Updates durchführen, Logs einsehen und Einstellungen anpassen.

Sicherheitsfunktionen:

  • Unterstützung für Let’s Encrypt zur automatischen SSL/TLS-Zertifikatserstellung.
  • Netzwerkbeschränkungen, die nur notwendigen Zugriff zulassen.

Nextcloud AIO hinter Reverse Proxy installieren

Voraussetzungen

  • Betriebssystem: Linux (z. B. Ubuntu 22.04 oder Debian 11).
  • Installierte Software:
    • Docker
    • Ein Reverse Proxy deiner Wahl (z. B. NGINX Proxy Manager).
  • Eine Domain mit DNS-Einträgen, die auf deinen Server zeigen.
  • Grundlegende Kenntnisse in Linux und Netzwerkkonfiguration.

Standardmäßig ist die Nextcloud AIO Installation darauf ausgelegt, auf einem Server mit einer öffentlichen IP-Adresse installiert zu werden. Deswegen wird auch geprüft, ob der Server unter der angegebenen Domain erreichbar ist. Diesen Domaincheck kann man mit einer Docker Variable abstellen, das eliminiert auch einige Fehlerquellen.

Wir müssen erst einmal folgenden Befehl ausführen:

sudo docker run \
--init \
--sig-proxy=false \
--name nextcloud-aio-mastercontainer \
--restart always \
--publish 8080:8080 \
--publish 11000:11000 \
--env APACHE_PORT=11000 \
--env APACHE_IP_BINDING=0.0.0.0 \
--env APACHE_ADDITIONAL_NETWORK="" \
--env SKIP_DOMAIN_VALIDATION=true \
--env NEXTCLOUD_MEMORY_LIMIT=1024M \
--env NEXTCLOUD_ENABLE_DRI_DEVICE=true \
--env NEXTCLOUD_DATADIR="/mnt/ncdata" \
--volume nextcloud_aio_mastercontainer:/mnt/docker-aio-config \
--volume /var/run/docker.sock:/var/run/docker.sock:ro \
nextcloud/all-in-one:latest

Angepasst werden muss nur das “NEXTCLOUD_DATADIR” und wenn gewünscht das “NEXTCLOUD_MEMORY_LIMIT” Dann wird der Nextcloud AIO Mastercontainer heruntergeladen und gestartet. Danach kann man die Adminoberfläche über: IP-Adresse:8080 aufrufen.

Nextcloud AIO installation

Die Passphrase sollte man sicher abspeichern, ohne sie erhält man keinen Zugriff mehr auf das Admin-Backend.

Dann kommt ein Bildschirm, wo man die zusätzlichen Dienste auswählen kann, wie z.B. Calmav, Nextcloud Talk, Nextcloud Office, Whiteboard und mehr. Die Konfiguration muss gespeichert werden und dann kann man auch schon auf “Start” klicken.

nextcloud aio container starting

Da beim ersten Starte alle Container heruntergeladen werden und die Datenbank initialisiert wird, kann das einige Minuten dauern. Mit einem Klick auf “Starting” kann man das Log einsehen. Wenn alle Container erfolgreich gestartet sind, wird ein Button angezeigt, der zur Nextcloud führt. Die Admin Login Daten werden ebenfalls angezeigt.

Reverse Proxy einrichten

In unserem Beispiel werden wir den Nginx Proxy Manager nutzten, um unsere Nextcloud mit den Weiten des World Wide Web zu verbinden. Für andere Proxys gibt es die Konfigurationen in der offiziellen Dokumentation. Dafür müssen wir einen neuen Proxy Host erstellen:

Wir müssen unsere (Sub) Domain angeben und als Scheme http, die IP-Adresse des Servers, auf dem die Nextcloud installiert ist. Bei dem Port muss, 11000 eingetragen werden. Cache Assets, Block Common Exploits und Websocket Support können aktiviert werden.

Nextcloud AIO hinter Reverse Proxy Installieren

Bei Custom Locations muss nichts eingetragen werden.

Nginx Proxy Manager Custom Locations Tab

Bei SSL fragen wir bei Let`s Encrypt ein Zertifikat an, Force SSL und HTTP/2 Support kann aktiviert werden.

Nginx Proxy Manager SSL Tab

Im Advanced Tab muss folgender Code eingefügt werden:

client_body_buffer_size 512k;
proxy_read_timeout 86400s;
client_max_body_size 0;
Nginx Proxy Manager Advanced Tab

Mit der Installation von Nextcloud AIO hast du eine leistungsstarke und flexible Cloud-Lösung eingerichtet, die dir nicht nur Datenspeicherung, sondern auch Teamarbeit, Kalender, Kontakte und vieles mehr ermöglicht. Dank der All-in-One-Architektur sparst du dir den mühsamen Prozess der manuellen Konfiguration und profitierst gleichzeitig von hoher Sicherheit und Erweiterbarkeit.

Egal, ob du Nextcloud AIO privat nutzt oder als zentralen Datenhub für dein Unternehmen einsetzt – es bietet dir eine einfache Möglichkeit, deine Daten selbst zu hosten und so die volle Kontrolle über deine Informationen zu behalten. Mit regelmäßigen Updates und einer wachsenden Community bist du auch für die Zukunft bestens aufgestellt.

Hast du Fragen oder sind während der Installation Probleme aufgetreten? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren und tausche dich mit der Community aus!